Man bedenke: Haarschere ist nicht gleich Haarschere
Vor dem Kauf einer Haarschere muss zunächst einmal geklärt werden, für welchen Einsatz die Schere vorgesehen ist. Sind Sie Profi und suchen ein passendes Arbeitswerkzeug oder suchen Sie eine Schere für den privaten Gebrauch?
Ist die Haarschere für den privaten Gebrauch gedacht und schneiden Sie nur ab und zu, empfiehlt sich ein Model von 30,00 € bis max. 70,00 € je nach Geldbeutel. Idealer Weise eine Schere aus der Pre Style Serie von Jaguar oder aus der Seky Line von Iwasaki. Diese Scheren sind für Einsteiger und Lehrlinge ideal. Nicht nur das Peis-Leitungs-Verhältnis passt, Sie haben auch eine recht gute Auswahl.
Sind Sie Profi und stellen große Ansprüche an Ihr Arbeitswerkzeug, sind je nach Geldbeutel die Grenzen nach oben hin fast offen. Welche Faktoren sind Ihnen wichtig? Wir empfehlen eine ergonomische Form, die das Schneiden auf Dauer erleichtert, einen qualitativ sehr hochwertigen Stahl und gefallen sollte einem die Haarschere natürlich auch. Bei Jaguar ist von der White Line bis zur Black Line für fast jeden Anspruch etwas dabei.
Es gibt drei Arten von Friseurscheren
Profi-Haarscheren findet man mit gezahnten und nicht gezahnten Schneideblättern. Gezahnte Scheren, also mit einer sogenannten Microverzahnung sollen das Haar auf der Schnittkannte halten. Hochwertige Scheren sind in der Regel nicht gezahnt, weil die Haare aufgrund der Schärfe auf der Klinge gehalten werden.
Eine Modellierschere ist auf der einen Seite gezahnt und auf der anderen Seite glatt. Durch die die einseitige Zahnung, werden in etwa nur gut die Hälfte der Haare pro Strähne erfasst. Modellierscheren gibt es mit verschieden breiten Zähnen. Je breiter die Zähne sind, desto weniger Haare haben Platz auf dem Scherenblatt. Das hat zur Folge, dass weniger Haare werden entfernt. Man spricht auch von einer Ausdünnschere.
Eine Effilierschere ist eine Friseurschere, welche auf beiden Seiten Zähne hat. Hierdurch werden große Teile der Haare nicht abgeschnitten und es bleiben ungefähr zwei Drittel der Haare stehen. Man spricht auch hier von einer Ausdünnschere, weil nie alle Haare auf einmal weggeschnitten werden.
Teile einer Haarschere

Scheren ABC
Distanzhalter zwischen den beiden Scherenringen: ein kleiner Knopf aus Kunststoff oder Gummi federt das Aufeinandertreffen der beiden Griffringe ab.
Öffnung für Daumen und Ringfinger, um die Schere zu bedienen.
Besonderes Feature für mehr Ergonomie. Das bewegliche Daumenauge passt sich der Schneidebewegung an und erleichtert so das Arbeiten.
Mit Blatt werden die Außenseiten von Ober- und Unterbeck, also der beiden Scherenhälften, bezeichnet.
Dient zur Auflage des kleinen Fingers, der auf diese Weise die Führung der Schere unterstützt.
Mit maximaler Präzision müssen sich die beiden Scherenhälften gegeneinander bewegen und an der Gangstelle (Kreuzungsstelle) perfekt zusammenpassen.
Das Verbindungsstück zwischen Auge und Schneide.
Die Schneide erhält einen spitzeren Winkel. Sie wird dadurch noch schärfer und ist ideal zum Slicen.
Mehr Schärfe durch 4fach Feinpolieren der Schneiden plus Handabzug. Ermöglicht Slice-Techniken.
Eine Linkshandschere ist wie das Spiegelbild einer Rechtshandschere. Sie unterstützt die natürlichen Bewegungsabläufe und ermöglicht so eine entspannte Arbeitshaltung.
Die Mikroverzahnung befindet sich auf der Schnittkante der Schere. Hierdurch wird das Haar gehalten und nicht nach vorne weg geschoben.
Allerdings kann man mit gezahnten Scheren nicht slicen. Hochwertige Scheren sind in der Regel nie gezahnt, da das Haar
alleine aufgrund der Schärfe der Klinge gehalten werden kann und somit nicht schieben sollte.
Die Prismenverzahnung wird bei den Zähnen der Effilierscheren eingesetzt. Dank dieser V-förmigen Verzahnung wird ein sanftes und weiches Gefühl beim Schließen der Schere erzeugt und das Zwängen und Schieben der Haare vermieden.
Die Schraube hält die beiden Scherenhälften zusammen und durch ihre Verstellung werden diese unter Spannung gehalten. Eine gute Verschraubung zeichnet sich durch eine Schraube aus, die individuell und leicht einstellbar ist
Slicen ist eine spezielle Haarschneidetechnik bei der die Haare nicht mit beiden Scherenklingen geschnitten werden, sondern die Schneidefläche wird an den Haaren heruntergezogen. Diese Technik erfordert eine sehr scharfe Klinge, damit die Haare sanft entfernen lassen und nicht abgerissen werden.
Mit Ober- und Unterbeck werden die beiden Scherenhälften bezeichnet: Am Oberbeck sieht man die Schraube, hier ist üblicherweise das Hersteller Logo zu sehen. Das Unterbeck ist das Gegenstück darunter. Beide Teile liegen so passgenau aufeinander, dass sie sich nur in der Spitze berühren. So werden die Haare zwischen den Blättern gehalten, ohne dass sie auseinander gedrückt werden.
Fachbegriff für die Schneidkanten am Ober- und Unterbeck. Sie sind die Funktionsträger einer Schere.
Die Härte nach Rockwell (engl. Hardness Rockwell, HR) ist eine Maßeinheit, mit der der Härtegrad technischer Werkstoffe angegeben wird, darunter auch der des Metalls (üblicherweise Stahl), aus dem auch Haarscheren gefertigt werden.
Als Härte wird ganz allgemein der mechanische Widerstand bezeichnet, den ein Werkstoff dem mechanischen Eindringen eines anderen Körpers entgegensetzt. Die Härte eines Werkstoffs ist ein wichtiger Indikator für sein Verschleißverhalten, denn harte Werkstoffe nutzen sich weniger ab als weiche. Zugleich steigt mit der Härte eines Werkstoffes aber auch dessen Sprödigkeit, das heißt je härter ein Werkstoff ist, desto leichter bricht er bei plastischer Verformung. Für Messerklingen bedeutet das, dass harte Klingen länger scharf bleiben, aber auch leichter brechen.
Zur Bestimmung der Härte eines Werkstoffes erdachten die US-Amerikaner Hugh und Stanley Rockwell Anfang des 20. Jahrhunderts ein Verfahren, bei dem die Eindringtiefe eines sogenannten Prüfkörpers in den Werkstoff gemessen wird. Da für unterschiedliche Werkstoffe auch unterschiedliche Prüfkörper verwendet werden, gibt es insgesamt elf unterschiedliche Rockwell-Skalen, die mit den Buchstaben A bis H, K, N und T bezeichnet sind. Für Messerklingen aus Stahl wird die Skala C verwendet. Der Härtewert eines Werkstoffs wird schließlich mit einer zweistelligen Ziffer angegeben, wobei höhere Werte für größere Härte und kleinere Werte für geringere Härte stehen. Das Messergebnis wird mit einem Kürzel angegeben, das den Härtewert (zum Beispiel 60), das Prüfverfahren (Härte nach Rockwell, HR) und die verwendete Skala (bei Messerklingen C) enthält und das im Beispiel 60 HRC lauten würde.